Gemeindereferent:in
Ein Beruf mit Menschen – mitten in der Kirche: Gemeindereferent:innen richten ihr pastorales Handeln an der Herausforderung kirchlicher und gesellschaftlicher Veränderungen aus. Durch ihre methodische Vielseitigkeit können sie unterschiedliche Formen der Verkündigung praktizieren und Menschen verschiedener Milieus ansprechen.
Gemeindereferent:in werden
Menschen in ihren Lebenssituationen den christlichen Glauben erschließen
Der Beruf Gemeindereferent:in ist ein Seelsorgeberuf in der katholischen Kirche. Gemeindereferent:innen haben den Auftrag, Menschen den christlichen Glauben zu erschließen. Dabei setzen sie an den verschiedenen Lebenssituationen der Menschen an und entwickeln daraus ihre Konzeption für ihre Arbeitsbereiche. Ihren Auftrag erfüllen sie meist in Kirchengemeinden/Seelsorgeeinheiten sowie im Religionsunterricht in den Klassen 1 bis 10 (GHWRS).
Zu ihren Aufgaben in der Gemeinde gehören die Begleitung und Unterstützung der Ehrenamtlichen, die Vernetzung von Gruppen und Gremien sowie die Entwicklung der Gemeinden. Dabei arbeiten sie zusammen mit den anderen pastoralen Diensten und den Ehrenamtlichen.
Ausbildungswege zum Beruf Gemeindereferent:in
A. Studienphase
Um Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen den Zugang zu diesem Beruf zu ermöglichen, gibt es eine Vielzahl an Studiengängen. Für die meisten dieser Studienwege ist die Hochschulzugangsberechtigung nach dem jeweiligen Landeshochschulgesetz Voraussetzung. Für Interessierte ohne Hochschulzugangsberechtigung kann das kirchliche Studium ein möglicher Weg sein. Während der Studienphase sind Interessierte mit dem Berufsziel Gemeindereferent:in Mitglied im Bewerberkreis der Diözese.
Für Quereinsteiger:innen wie für alle Studierenden (mit einer Qualifikation bspw. im Fernstudium) besteht die Möglichkeit einer finanziellen Förderung aus dem „Fonds zur Förderung kirchlicher Dienste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart“.
Präsenzstudium mit Hochschulzugangsberechtigung (Vollzeit)
Bachelorstudium: In 6 bis 7 Semestern (je nach Studienort) kann ein Bachelorstudium absolviert werden. An dieses Studium schließt sich ein Berufspraktisches Jahr in einer Seelsorgeeinheit unserer Diözese an.
Doppelstudium mit sozialer Arbeit: Die zweite Möglichkeit ist eine Kombination der Studiengänge Angewandte Theologie/Praktische Theologie/Religionspädagogik mit dem Studium Soziale Arbeit. Die Regelstudienzeit ist je nach Studienort 10 bis 11 Semester. Über die Einzelheiten informieren die Studieneinrichtungen.
Angewandte Theologie und Religionspädagogik
Katholische Hochschule Freiburg
Praktische Theologie
Religionspädagogik und kirchliche Bildungsarbeit
Präsenzstudium ohne Hochschulzugangsberechtigung (Vollzeit)
Für Interessierte ohne Hochschulzugangsberechtigung bietet die Fachakademie für Pastoral und Religionspädagogik am Institut für Pastorale Bildung (Freiburg) in Kooperation mit der Katholischen Hochschule ein Kirchliches Studium an.
Dieses führt in einer Regelstudienzeit von 6 Semestern zum Abschluss „Religionspädagogin/Religionspädagoge (Kirchliches Examen)“. Voraussetzung für die Bewerbung sind ein Schulabschluss Mittlere Reife sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung. Außerdem ist eine Studienempfehlung der Diözese notwendig. An das Studium schließt ein Berufspraktisches Jahr an.
Fachakademie für Pastoral und Religionspädagogik Freiburg (Kirchliches Studium)
Zudem besteht für Absolvent:innen einer Berufsausbildung (Abschluss mit der Note 2,5 oder besser) auch die Möglichkeit, an der Katholischen Hochschule Mainz den Bachelorstudiengang Praktische Theologie zu studieren. An der Katholischen Hochschule Freiburg ist ein Zugang zum Bachelorstudiengang Angewandte Theologie mit Erfüllung der Bestimmungen ebenfalls möglich.
Fernstudium mit Hochschulzugangsberechtigung (auch Teilzeit möglich)
Für Interessierte, die aufgrund ihrer Ortsgebundenheit kein Vollzeitstudium außerhalb unserer Diözese absolvieren können, gibt es zwei Möglichkeiten, über ein Fernstudium die benötigten Qualifikationen zu erwerben. Bei beiden ist eine Hochschulzugangsberechtigung nach dem jeweiligen Landeshochschulgesetz notwendig. Es gibt jeweils verpflichtende Präsenzwochen oder -wochenenden, die der Vertiefung des Stoffes dienen.
a) Fernstudium an der Kath. Hochschule Nordrhein-Westfalen in Paderborn
Dieser Studiengang führt mit einer flexiblen Studiendauer von 3 bis 6 Jahren zum Bachelor-Abschluss Angewandte Theologie. Für die Bewerbung ist eine Studienempfehlung einer Diözese, einer Ordensgemeinschaft oder einer anderen Einrichtung der römisch-katholischen Kirche Voraussetzung. Nach dem Abschluss des Studiums folgt ein Berufspraktisches Jahr.
b) Teilzeitstudium an der Kath. Hochschule in Mainz
Ein Teilzeitstudium ist an dieser Hochschule mit zwei Präsenzwochen pro Semester möglich. Es können max. 10 Semester in Teilzeit studiert werden.
c) Studiengang „Kirchliche Praxis in säkularer Gesellschaft“ an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen
Hier beträgt die Studienzeit 8 Semester in Teilzeit mit je zwei Präsenzwochen pro Semester.
Philosophisch-Theologische Hochschule St. Georgen
d) Theologie im Fernkurs an der Domschule Würzburg und Studium an der Kath. Hochschule Mainz
Hierbei sind von Theologie im Fernkurs der Grundkurs, Aufbaukurs, Religionspädagogische Kurs und der Pastoraltheologische Kurs zu belegen und jeweils mit einer Note von 2,5 oder besser abzuschließen. Neben dem Grund- und Aufbaukurs nehmen die Studierenden am diözesanen Begleitkurs in Tübingen teil (8 Samstage pro Jahr). Im Verlauf des Aufbaukurses erfolgt die Bewerbung für den Bewerberkreis der Diözese. Beim Religionspädagogischen und Pastoraltheologischen Kurs sind auch praktische Ausbildungselemente in der Diözese Rottenburg-Stuttgart Teil des Curriculums. Für den Teil „Theologie im Fernkurs“ ist eine Regelstudienzeit von 5 Jahren angesetzt, die aber auch flexibel ausgedehnt werden kann. Hier stehen Informationsfilme bei Youtube bereit. Nach dem Abschluss aller vier Kurse erfolgt ergänzend ein zweisemestriges Präsenzstudium an der Katholischen Hochschule Mainz sowie ein Semester zum Erstellen einer Bachelor-Arbeit. Gegen Ende des Studiums in Mainz erfolgt die Bewerbung für die Berufseinführungsphase in gleicher Weise wie bei den Interessent/innen, die ein Vollzeitstudium absolvieren. Theologie im Fernkurs Katholische Hochschule Mainz
B. Berufseinführungsphase
Allen Wegen gemeinsam ist die zweite Ausbildungsphase (Berufseinführungsphase, auch Assistenzzeit genannt), die zwei Jahre dauert mit der zweiten Dienstprüfung abgeschlossen wird. Danach erfolgt die Beauftragung zum pastoralen Dienst in den Gemeinden einer Seelsorgeeinheit und zum Religionsunterricht.
Ihre Ansprechperson bei uns:
Julia Scharla
Ausbildungsleiterin
07472 169-434
JScharla@bo.drs.de
Sekretariat
Beatrix Schnizer
07472 169-441
bschnizer@bo.drs.de
Material Gemeindereferent:in
Auf der Info-Karte „Aus Lust am Menschsein“ finden Sie Informationen zum Profil des Berufs und die Kontaktdaten der Ausbildungsleitung in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Infokarte „Aus Lust am Menschsein“
Auf der homepage des Berufsverbandes finden Sie ebenfalls ausführlichere Infos zum Berufsprofil https://berufsverband-gr.drs.de/wir-ueber-uns.html