Er ist ein facettenreicher Beruf in der Kirche: die Arbeit als Dekanatsreferentin und Dekanatsreferent. Doch was beinhaltet er? Vier Beispiele.
Barbara Strifler, Esslingen: „Für das Evangelium braucht es gute Rahmenbedingungen“
Frau Strifler, was macht eine Dekanatsreferentin?
Als Dekanat bilden wir Kirche im Landkreis ab und unterstützen die Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen. Wir vermitteln pastorale Leitlinien der Diözese, wie den „Kirche am Ort“- Prozess, in die konkrete Umsetzung in die Gemeinde. Dekanatsarbeit ist für mich pastorale Arbeit, denn was wir konzeptionieren, muss vor Ort dienlich sein, sonst wäre es abgehoben. Zur Selbstbeschäftigung braucht es die mittlere Ebene nicht. Damit das Evangelium gut gelebt werden kann, braucht es gute Rahmenbedingungen, die ich mitgestalten kann.
Wie wird Ihre Arbeit in der Gemeinde angenommen?
Als Außenstehende kann man Fragen einfacher stellen, das wird gerne angenommen. Ich mag es, Kirche aus dieser „Außenperspektive“ zu gestalten. Die Entscheidung bleibt aber in den Kirchengemeinden, ich kann nur beraten. Das Dekanat wird manchmal übergangen, und einzelne Gemeinden wenden sich lieber direkt an das Ordinariat in Rottenburg. Wenn die Diözesanleitung die mittlere Ebene stärken will, muss sie diese ernster nehmen, Dienstwege einhalten und bei Anfragen auf die Zuständigkeit des Dekanats verweisen.
Wer hat im Dekanat das Sagen?
2014 haben Gabriele Greiner-Jopp und ich uns zusammen auf die Stelle beworben, mit gemeinsamem Bewerbungsschreiben und Bewerbungsgespräch, und waren damit das erste Leitungstandem auf Dekanatsebene. Heute teilen Simone Jäger und ich uns die Geschäftsführung in einer Stelle mit 125 Prozent. Heute gibt es etwa 5 weitere Stellen dieser Art in unserer Diözese. Mit den Dekanen Paul Magino und Volker Weber haben wir die Aufgabenbereiche klar aufgeteilt, inhaltlich arbeiten wir eigenverantwortlich. Wir sehen uns als gemeinsame Leitung und nehmen das ernst.
Barbara Strifler (53) ist Pastoralreferentin, Dekanatsreferentin und seit 2014 Geschäftsführerin des Dekanats Esslingen-Nürtingen.
Text: Andreas Hund (28)