Brüder und Schwestern, ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist. Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. (Philipper 3,13–14)

Ein Mann steht auf einer Anhöhe und blickt aufs Meer. Er blickt in die Ferne, ins Weite des Horizontes. Er blickt hinaus auf das ewige Meer, das ruhig daliegt, überspannt von einem weit geöffneten Himmel. Wenn wir auf das Meer schauen, ist es immer zugleich ein Blick in die Ewigkeit. Und auch ein Blick in die Zukunft, die vor uns liegt, im offenen Raum. Der Blick auf das Meer führt immer nach vorn und nie zurück. Zurück bleibt die Vergangenheit, die verstrichene Zeit. Die Spuren der alten Tage, sie sind noch da, sichtbar und spürbar, als Reifenspuren auf dem Asphalt, wie Narben der Erinnerung. Die Zeit hinterlässt ihre Spuren, auch wenn manche Wunde bleibt, so kann man doch neu anfangen, abschließen mit dem, was war, und die Vergangenheit zurücklassen. Umkehren und neu beginnen, berufen und gerufen zu einem erfüllten Sein, zu einem neuen Leben in Christus.

Bildlegende:
Andreas Jauss
Mann am Meer, 2018
70 x 100 cm, Öl auf Leinwand

 

ZUR PERSON
Andreas Jauss wurde 1960 in Sindelfingen geboren. Er studierte Malerei und Grafik an der staatlichen Kunstakademie in Karlsruhe, auch Theo- logie im interdiözesanen Seminar in Lantershofen. Seit 2021 ist er Pfarrer in der Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Neckar. Er ist weiterhin künstlerisch aktiv und seine Werke sind in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen.