Jugendarbeit hat in unserer Diözese viele Gesichter – von der Ministrantengruppe über die Pfadfinder, KjG, KLJB, KSJ, Kolping-Jugend und Schönstatt ließe sich die Liste lange fortsetzen. Manch einer bleibt auch über die eigene Jugendzeit mit dabei. Vier Junge Menschen haben uns gesagt, warum.

 

Pfadfinder – Immer in Aktion

 

Mir wird es zu Hause schnell langweilig – deshalb haben mir die Pfadfinder auf Anhieb gefallen. Da gibt es immer etwas zu tun, man ist viel unterwegs und oft draußen in der Natur. Seit ich sieben Jahre alt bin, bin ich dabei. Mein Bruder hat damit angefangen, ich wollte dann auch mitmachen. Mit 19 wurde ich dann Gruppenleiter. Auch wenn wir viel in der Natur sind, stimmt das Klischee vom Pfadfinder, der im Wald nach Spuren sucht, natürlich nicht. Was wir machen, richtet sich meistens nach den Wünschen der Kinder – in den wöchentlichen Gruppenstunden wird das mit ihnen besprochen. Oft spielen wir Spiele, starten aber auch Aktionen, wie zum Beispiel Marmelade kochen. Im Sommer ist dann das Zeltlager natürlich das Highlight.

Bei alldem spielt auch der Glaube eine Rolle. Mir ist es wichtig, den Glauben für die Kinder verständlich zu machen. Und so organisieren wir zum Beispiel beim Zeltlager einen Lagergottesdienst und sind an kirchlichen Hochfesten eingebunden. An Ostern helfen wir zum Beispiel das Osterfeuer vorzubereiten, an Weihnachten verkaufen wir Kerzen und bei der Fronleichnamsprozession laufen wir als Gruppe mit. Was mir bei den Pfadfindern so gut gefällt, ist außerdem, dass man dort Menschen kennenlernt, die man sonst nicht treffen würde, und wertvolle Freundschaften schließen kann. Ein Moment, der mir noch gut im Gedächtnis ist, war zum Beispiel eine spontane Aktion im Sommer – irgendwie kam die Idee auf ein großes Floß zu bauen. Wir haben dann überlegt, wie wir das angehen und wo wir große Baumstämme herbekommen könnten. Im Endeffekt haben wir dann 150 umgedrehte Colakisten mit Kabelbinder verbunden und sind damit zu sechst im Schluchsee im Schwarzwald im Wasser unterwegs gewesen. Dieses Erlebnis beschreibt ganz gut, was ich an den Pfadfindern so schätze: Einer hat eine verrückte Idee und es finden sich sofort andere, die das mit umsetzen und man hat sehr viel Spaß zusammen.

Christoph Böckenhoff, 26, Ingenieur aus Neuhausen